Dorfmüller Klier

Hamburger Kunsthalle

Entwickeln eines individuellen Tageslichtsystems
Standort: Hamburg
Auftraggeber: HGV HHer Ges.f. Vermögens- + Beteiligungsmanagement mbH
Architektur: DR-Architekten
Leistungsbild: Entwickeln, Dimensionieren und Validieren eines Tageslichtsystems
Fertigstellung: 2017
Die in der Hamburger Kunsthalle ausgestellten Originalwerke stammen zum Teil aus dem 17. Jahrhundert. Ihre Farbe reagiert – vor allem, wenn sie auf Leinwand aufgebracht wurde – sehr sensibel auf Lichteinflüsse. Diesen Prozess prüfen Kuratoren regelmäßig. Anhand der festgestellten Intensität entscheiden sie, ob das jeweilige Werk weiterhin einer (Lichtein-)Strahlung ausgesetzt werden darf oder ob es für einen mitunter jahrelangen Zeitraum aus der Ausstellung entfernt werden muss. Je schneller die (grundsätzlich unvermeidbaren) Schäden voranschreiten, umso kürzer dürfen die Kunstwerke Licht ausgesetzt werden.
Dorfmüller Klier
Innenansicht Lichtdecke Ausstellungsraum
Dorfmüller Klier
Innenansicht Bestandsdach
Dorfmüller Klier
Außenansicht Glasdach
Tageslicht ist eine sehr dynamische Lichtquelle und besitzt die beste verfügbare Lichtqualität. Die Hamburger Kunsthalle, seit jeher ein Tageslichthaus, präsentiert die einzigartigen Werke somit in einer für Betrachter optimalen Lichtsituation. Nicht ideal waren die Lichtmengen bislang jedoch für die Materialien der Kunst: Im Sommer fällt viel Tageslicht in die Innenräume, im Winter weniger. Die Lichtdurchlässigkeit der Fassade bestimmte demnach das zu erwartende Ausmaß der Schädigung. Die im Rahmen des Gutachtens festgestellten Lichtmengen wiesen darauf hin, dass das durch die Oberlichter einfallende Licht eine Intensität besitzt, die das Beschleunigen der Schäden erwarten ließ.
Planungsziel für das Tageslichtsystem war daher das Entwickeln eines Beleuchtungssystems, das die Tageslichtqualität mit seiner hervorragenden Lichtwiedergabe im Innenraumeindruck erhält, die Einstrahlung jedoch auf ein für die Kunstwerke erträgliches Maß reduziert. Bei dieser Maßnahme galt es zudem, die Außenwahrnehmung des Gebäudes nicht zu verändern, sowie auf den Einsatz von elektromechanischen Systemen, einer zusätzlichen Steuerung oder Elektrik zu verzichten.
Dorfmüller Klier
Luftraum über Staubdecke