Carsten Brügmann

Zeisehof Fassade

Integration durch Beleuchtung
Standort: Hamburg
Auftraggeber: Grundstücksgesellschaft Zeise II GmbH & Co. KG
Architektur: Störmer Murphy und Partners
Leistungsbild: Fassadenillumination
Fertigstellung: 2017
In dem industriell geprägten und heterogen genutzten baulichen Umfeld von Hamburg Ottensen wurden die Zeise Studios als Bürogebäude neu errichtet. Der Anspruch an Architektur und Lichtplanung lag in der Entwicklung von Lösungen, die das Gebäude ideal integrieren. Die geforderte Fassadenillumination wurde in ein komplexes Beleuchtungssystem aus dem Innern umformuliert, das in künstlerischer Manier die Illumination eines heterogenen Wohngebäudes nachempfindet. Für die Umsetzung sorgen gut entblendete Lichtsysteme, die mit hohem Programmieraufwand so gesteuert werden, dass sie zufällig wirken.
Carsten Brügmann
Nachempfindung eines heterogenen Wohngebäudes durch Illumination aus dem Innenraum
Carsten Brügmann
Blick von der Barnerstraße auf den Zeisehof
Hamburgs Stadtteil Ottensen ist vor allem wegen seines industriellen Charmes äußerst beliebt. Hier sind Lofts mit Arbeiterviertel-Anmutung ebenso zuhause wie typisch urbane Altbauwohnungen. Inmitten dieser Fabrikarchitektur die Zeise Studios als neues Bürogebäude zu entwerfen, das nicht als Fremdkörper wahrgenommen wird, war eine Herausforderung – die die planenden Architekten Störmer Murphy und Partners erfolgreich angenommen haben. Nicht nur die Architektur, auch die Beleuchtung – insbesondere die Fassadenillumination – stellte besondere Ansprüche an die Integration eines Bürogebäudes in ein derart geprägtes Wohnumfeld wie Ottensen. Daher galt es, die Zeise Studios nicht als abends unbelebtes Bürogebäude auszugrenzen, sondern vielmehr durch Architektur und Beleuchtung zu integrieren.
Die entwickelte Lösung sorgt dafür, dass die Zeise Studios auch nach Feierabend ein vollwertiger Bestandteil Ottensens bleiben – und somit viel mehr als ein leerer, dunkler Bürokomplex sind. Für das Anpassen der Beleuchtung an den typisch Ottenser Charme des Gebäudes waren mehrere Musterrunden und viel Fingerspitzengefühl notwendig. Daher erzeugen nun eigens konzipierte hochentblendete LED-Leuchten mit ovaler Lichtverteilung Helligkeit im vorderen, einsehbaren Bürobereich. Für ein differenziertes Lichtbild einzelner Teilbereiche des Gebäudes sorgt überdies die Ausrichtung der Leuchten in zwei unterschiedlichen Winkeln.
Carsten Brügmann
Hochentblendete Lichtsysteme
Carsten Brügmann
Geringe Lichtintensitäten
Carsten Brügmann
Zeitraffer der Außenwirkung des Beleuchtungskonzeptes
Künstlerisch anmutendes Highlight der Illumination ist das kaum wahrnehmbare und zufällig erscheinende „Atmen“ der Beleuchtung einzelner Fensterbereiche. Sie lässt das Gesamtgebäude in den Abendstunden und nachts leichter erscheinen. Diese Inszenierung der geringen Lichtintensitäten setzt eine separate Steuerung für die Fassadenbeleuchtung um: Sie wird nach Feierabend durch das Signal eines Sensors gestartet. Ein aufwendig programmiertes System übernimmt dann die Steuerung der Intensität und Szenen der Leuchtgruppen, um zufällig zu wirken. Der bewusste künstlerische Ansatz integriert die Zeise Studios subtil in die belebte heterogene Nachbarschaft.